Passt mir mein Sattel?

Passt der Sattel nicht, geht die wichtigste Kommunikation zum Pferd verloren. Dabei geht es nicht allein darum, ob der Sattel dem Pferd passt, sondern auch, ob er dem Reiter passt. Lange wurde dieser Punkt außer Acht gelassen. Dass die Sitzfläche noch zum Reiterpopo passt, okay, aber alles andere?

Kleiner Exkurs: Pferdegerechter Sattel

Natürlich steht an erster Stelle, dass das Pferd sich mit dem Sattel wohlfühlt, er ihm passt und keine Schmerzen verursacht. Der Sattel hat in erster Linie tatsächlich eine schützende Funktion für die Muskeln des Pferderückens. Unsere Gesäßknochen im Rückenmuskel des Pferdes sind auf Dauer nämlich alles andere als gut und angenehm fürs Pferd.

Der Sattel sollte immer passend zu seiner Funktion verwendet werden. Denn dafür ist der Sattel gefertigt worden. Im Idealfall unterstützt der Sattel die physiologischen Abläufe des Pferdes:

  • Atmung
  • Muskelaufbau
  • Gleichgewicht

Er soll dem Pferd eine ungehinderte Bewegungsfreiheit ermöglichen und passgenau zu seiner Anatomie sein. Für den Reiter gilt übrigens auch, dass der Sattel die Stabilität fördern und zur Anatomie des Reiters passen soll, aber dazu später mehr.

Mittlerweile gibt es so viele unterschiedliche Satteltypen, mit Baum, flexibler Baum, baumlos oder ein Sattelpad. Welcher da am besten zu dir, deinem Pferd und euren Bedürfnissen passt, ist ganz individuell. Alle haben Vor- und Nachteile. Gern kann ich dir auf Anfrage dazu auch Hilfestellung geben.

Das Wichtigste an einem pferdegerechten Sattel ist sicherlich die Beachtung der Sattellage des Pferdes. Dabei gilt:

  • Schulter muss frei beweglich sein
  • Der Sattel darf max. bis zum 18. Brustwirbel in der Länge reichen
  • die Auflagefläche ist auf dem langen Rückenmuskel und den Rippenköpfchen
  • Wirbelsäulenfreiheit
  • Widerristfreiheit

Kontaktstelle zum Pferd

Der Sattel überträgt im Grunde alle deine Hilfen, die du über den Sitz beim Reiten gibst. Dabei spürt dein Pferd:

  • Sitzbeinkufen (Sitzbein und Schambein)
  • Beckenboden
  • Adduktoren
  • Gesäßmuskeln.

Das Pferd merkt jede Muskelbewegung, zu viel oder zu wenig Muskelspannung, jede Gewichtsverlagerung und Neigung deiner Sitzbeinkufen.

Findest du in deinem Sattel nicht den richtigen “Platz” geht das alles verloren, genauer gesagt kommst es zur Fehlkommunikation zwischen dir und deinem Pferd.

Positionierung des Reiters im Sattel

Jeder hat es ganz klassisch schon mal gehört: Schulter, Hüfte, Fußknöchel bilden ein Lot. Hier spricht man von lotrechter Ausrichtung des Reiters. Würde man dem Reiter sein Pferd unter dem Po wegziehen, würde der Reiter in Balance zum Stehen kommen.

Aber das Lot ist nicht alles. Dazu kommt noch eine senkrechte Ausrichtung der Sitzbeinknochen auf den Sitzbeinkufen. Des Weiteren ist die Positionierung der Hüfte mit Beugung und Abspreizung (leichte Außenrotation) wichtig.

Zu guter Letzt ist die Hebelwirkung des Reiterkörpers nicht außer Acht zu lassen. Hierbei geht es um das Verhältnis Länge Oberkörper zur Länge Oberschenkel.

Klingt kompliziert? Ist es eigentlich nicht. Aber, wenn du Beratung benötigst, ob das alles bei dir stimmig ist, vereinbare gern einen Termin mit meinem Reitsimulator Joker und mir.

Jeder hat es ganz klassisch schon mal gehört: Schulter, Hüfte, Fußknöchel bilden ein Lot. Hier spricht man von lotrechter Ausrichtung des Reiters. Würde man dem Reiter sein Pferd unter dem Po wegziehen, würde der Reiter in Balance zum Stehen kommen.

Aber das Lot ist nicht alles. Dazu kommt noch eine senkrechte Ausrichtung der Sitzbeinknochen auf den Sitzbeinkufen. Des Weiteren ist die Positionierung der Hüfte mit Beugung und Abspreizung (leichte Außenrotation) wichtig.

Zu guter Letzt ist die Hebelwirkung des Reiterkörpers nicht außer Acht zu lassen. Hierbei geht es um das Verhältnis Länge Oberkörper zur Länge Oberschenkel.

Klingt kompliziert? Ist es eigentlich nicht. Aber, wenn du Beratung benötigst, ob das alles bei dir stimmig ist, vereinbare gern einen Termin mit meinem Reitsimulator Joker und mir.

Die Bewegungsfreiheit des Reiters im Sattel

Die Größe der Sitzfläche ist der wichtigste Punkt für den Reiter. Aber diese hängt nicht nur davon ab, wie groß der Po des Reiters ist!

Hinzu kommen eine Reihe anderer anatomischer Aspekte des Reiters:

  • Stellung von Lendenwirbelsäule und Becken
  • Umfang und Länge des Oberschenkels
  • Länge des gesamten Beines.

Diese Punkte gilt es zu beachten, damit die Sitzfläche anatomisch zum Reiter passt und die Sitzhilfen ideal beim Pferd ankommen.

Der passende Sattel ergibt sich zum einen mit der Ausrichtung und Positionierung des Sattelblattes und der Pausche. Hinzu kommt neben der Größe, also der Länge der Sitzfläche, die lieber größer ausfallen sollte, auch noch die Breite des Sattels. Diese orientiert sich an den Sitzbeinknochen des Reiters und der Breite des Pferdes.

Ein letzter wichtiger Punkt ist der Hüftwinkel, der im Sattel zustande kommt. Dieser darf nur so weit sein, dass kein Zug auf die umliegende Muskulatur kommt.

Fazit: Der passende Sattel für Pferd und Reiter

Du siehst, es sind unheimliche viele Faktoren zu berücksichtigen, damit ein Sattel passt. Und dabei geht es nicht allein um das Pferd, sondern der Sattel muss auch zu dir passen. Nur dann ist feines Reiten möglich.

Bist du dir unsicher, ob dein Sattel zu dir passt? Hier habe ich eine kleine Checkliste, die dir helfen kann, zu überprüfen, ob dein Sattel passt.

Keine Ahnung, ob dir dein Sattel passt?

Fällt dir die Selbsteinschätzung etwas schwer, nimm gern Kontakt zu mir auf und wir schauen uns dich, dein Pferd und deinen Sattel einmal gemeinsam an.

Über die Autorin
Autorin Vanessa-Christin Fautsch

Vanessa-Christin Fautsch

Als Physiotherapeutin, Podcasterin und Günderin von Reiter bewegen® betreut Vanessa-Christin Reiter und Pferde. 

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