Preisstrategie für Trainer: Wie du deinen Wert richtig kalkulierst

Die Frage „Was sollte eine Reiteinheit kosten?“ war bei meinem ersten Jahrgang der Trainerausbildung ein heißes Thema. Und ich kann mir vorstellen, dass es in meinem nächsten Jahrgang auch wieder für einen regen Austausch sorgt.

Letztendlich bestimmt jeder seine Preise und damit auch seinen Wert selbst. Natürlich gehört es dazu, sich selbst zu hinterfragen und zu überlegen, was ist mein Unterricht wert und kann ich dafür überhaupt diesen oder jenen Preis nehmen. Genau deswegen teile ich in diesem Blog meine Erfahrungen dazu.

Hebe dich mit deiner Leistung ab!

Pferde sind kostenintensiv. Da müssen wir nichts schönreden. Unsere Aufgabe als Trainer und Experte im Pferdebereich ist es immer für ein gutes Preis-Leistungsverhältniss zu sorgen und ein gutes Leistungsangebot zu erstellen.

Die Wirtschaftlichkeit steht außer Frage. Aber die Leistung, die wir erbringen, muss auch ihren Preis wert sein, und das ist oft eine Kundenentscheidung, wenn wir als Trainer nicht aktiv werden.

Reflektierte Reiter wissen oft mehr als so manche Trainer. Hier sollte sich der Trainer gut positionieren und einen Wissens- und Erfahrungsvorsprung haben.

 Die Wertigkeit des Unterrichts steigt mit

  • Die Fähigkeit, komplexe Vorgänge einfach zu erklären und so einen Nutzen für den Reiter zu erschaffen.
  • Der Empathie  für Pferd und Reiter, um das Paar dort abzuholen, wo es gerade steht.
  • Der Intension den Reiter mit einer guten Begleitung von A nach B zu bringen und gemeinsam Probleme zu lösen oder unbekanntes Terra zu betreten. 
 

Was kostet es dich, deine Dienstleistung anzubieten?

Ein wichtiger Aspekt, der nicht unter den Tisch fallen darf, ist, dass es mit dem Unterrichten allein ja nicht getan ist. Nicht nur diese Zeit kostet Geld.

Es müssen Unterrichtstouren geplant werden. Reitstunden, Seminare, Lehrgänge müssen organisiert werden. Zu diesen Planungszeiten kommen Kosten hinzu, wie:

  • Materialien
  • Weiterbildung
  • Betriebskosten
  • Steuern
  • Miete für Reitanlagen etc.

Als selbstständiger Trainer musst du nicht nur für dich, sondern auch für deinen Betrieb sorgen. Das bedeutet, du darfst nicht kostendeckend arbeiten, sondern gewinnorientiert. Das, was der Reitschüler zahlt, ist schließlich nicht das, was übrig bleibt.

Also ein „Ich biete mal eben Reitunterricht an und nehme für 30 bis 45 Minuten Preis xy und dann passt das.“ passt leider so gar nicht. Zumindest dann nicht, wenn man hauptberuflich Trainer ist, der hochwertigen Unterricht gibt!

Der Preis spiegelt die Wertigkeit wider

Dein Preis zeigt auch, was du selbst von dir hältst. Natürlich hinterfragen sich Trainer immer wieder und bilden sich stetig fort. Aber genau das sind Punkte für wertigen Unterricht. Und genau das darf ein guter Trainer auch nach außen präsentieren und Einfluss auf die Außenwirkung nehmen.

Höhere Preise sind immer dann gut zu rechtfertigen, wenn der Trainer besondere Qualifikationen und Spezialisierungen hat. Frage dich doch einfach mal:

  • Was macht mich als Trainer einzigartig?
  • Was unterscheidet mich von anderen?
  • Was bin ich es mir Wert?

Und diese Antworten sind schon Grund genug für angemessene Preisanpassungen.

Gütesiegel „Fortbildung“

Für viele Reiter ist es nachvollziehbar, dass ein Trainer, der sich stetig fortbildet und Ausbildungen macht, auch mehr für seine Leistung berechnet.

Hier kann ich nur einen wichtigen Hinweis geben: Manchmal ist weniger mehr. Macht ein Trainer „alles“ mit an Fortbildungen, hinterfragt manch Reiter, inwiefern hier die Qualität stimmt und ob der Trainer dies dann wirklich vermitteln kann.

Ich selbst bilde mich gerne und oft fort, aber ich biete nicht alles an, was ich kann. Und ich hüte mich davor, junges Wissen direkt als gefährliches Halbwissen herauszugeben. Menschen wollen kein Wissen, Menschen schätzen Erfahrungen. Deshalb habe ich kein Bauchladengeschäft, sondern glänze mit meiner Kernkompetenz. Das ist für alle Beteiligten nachvollziehbar und genau das empfehle ich dir auch.

Manage die Erwartungen deiner Kunden

Das Thema Kommunikation ist immer wieder das sprichwörtliche „Zünglein an der Waage“. Hierbei ist es besonders wichtig, den Reitern zu vermitteln, was sie von dir erwarten können. Das bedeutet, kommuniziere klar, wie du ihnen helfen kannst, welchen Wert sie von dir bekommen und welche Ergebnisse sie zu erwarten haben.

Aber sage auch, was du nicht kannst, und verweise hier lieber auf andere Expertisen (etwa Tierarzt, Osteopath, Sattler, etc.). Vielleicht hast du ja auch ein bestehendes Netzwerk, das hier genutzt werden kann.

Sei transparent mit deinen Preisen

Kommuniziere also klar, was deine Kunden für deinen Preis bekommen. Stelle den Nutzen dar und erläutere eure gemeinsame Reise. Dabei musst du dich gar nicht rechtfertigen, sondern einfach deinen Preis nennen. 

Ich weiß, das muss man üben und klappt nicht von Anfang an so souverän. Aber je selbstbewusster du deine Preise und Leistung herüberbringst, desto glaubwürdiger ist auch deine Qualität.

Übrigens:

Viele Reiter-Kunden lieben es, wenn es kleine Boni gibt, die sie nicht erwarten. Sei es eine Checkliste für den Sitz oder ein Video der Reiteinheit oder Ähnliches. Etwas, was einen Mehrwert für den Reiter hat, kommt immer gut an und zeigt auch eine gewisse Wertschätzung.

Angebotspalette für jedes Portemonnaie möglich

Bei guter Qualität erscheint eine höhere Investition legitim. Was, aber wenn der Kunde den Wert erkennt, bei dir buchen möchte, aber sein Budget nicht ausreicht?

Weiß man nun von (Bestands-)Kunden, dass es finanzielle Sorgen durch Pacht, Tierarzt etc. gibt, kann man als guter Trainer mit unterschiedlichen Angeboten  seinen Kunden natürlich immer entgegenkommen.

Vielleicht macht man nur eine Mini-Einheit oder bietet ein Feedbackgespräch oder eine Impuls-Session an und keine ganze Einheit. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Überleg dir ein sinnvolles Mini-Produkt. Hier findest du meins. 

Preisstrategie für Trainer: Fazit

Hier sind noch einmal alle wichtigen Aspekte für deine Preisgestaltung:

  • Du musst in der heutigen Pferdebranche überdurchschnittlich gut sein.
  • Erfülle die Erwartungen deiner Kunden.
  • Stelle deine Expertise klar heraus.
  • Preis-Leistung muss stimmen.
  • Kommuniziere selbstbewusst.

Ich wünsche dir jetzt viel Erfolg bei deiner Preisgestaltung für deine Kunden. Und wenn du Fragen hast oder Hilfe benötigst, wende dich gern an mich oder werde einfach Teil meiner Reiter bewegen Trainerausbildung.

Diesen Blog kannst du außerdem in meinem Podcast in der Folge #93 nachhören.

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