Der Galopp ist bei manchen Pferden einfacher zu sitzen als der Trab. Das liegt an dem „gemütlichen“ Drei-Takt, der uns etwas mehr Zeit für die Bewegung gibt als der Zwei-Takt vom Trab.
Aber ist der Galopp wirklich so einfach? Was muss der Reiter für den Galopp tun?
Wie soll ich im Galopp sitzen?
Unser Becken macht im Galopp passend zum Drei-Takt eine dreidimensionale Bewegung. Dabei spiegelt sich im Idealfall die Bewegung des Pferdes im Becken des Reiters wider. Der Reiter sollte sich vom Pferd bewegen lassen. Dabei ist eine bewegliche Lenden-Becken-Hüft-Region (LBH) wichtig. Die Muskulatur im Bauch (Rumpfstabilität) und äußeren Oberschenkelbereich sowie im Beckenboden bleibt dagegen stabil, damit die LBH loslassen kann. Das gewährleistet, dass der Reiter die Bewegung des Pferdes durchlässt, er aber nicht störend wird.
Das aus den klassischen Reitschulen bekannte „nach vorn wischen im Sattel“, treibt das Pferd zu sehr auf die Vorhand und bringt es aus seiner Balance. Auch der Reiter verliert seine Stabilität und es wird hektisch und unruhig.
Besser ist an eine ruhige Vorwärts-Aufwärtsbewegung zu denken, möglichst passiv zu bleiben und sich bequem vom Pferd mitnehmen zu lassen. Dabei darf der Reiter sich am ehesten vorstellen, dass sein Becken bzw. der Körperschwerpunkt ein aufgestelltes Ei im Sattel zeichnet.
Die Galopphilfe: So sitzt du richtig
Beim Einsprung in den Galopp hilft es, seinen eigenen Körperschwerpunkt nach hinten zu verlagern. Der Körperschwerpunkt liegt ca. eine Handbreit unter dem Bauchnabel. Also bitte nicht den gesamten Oberkörper nach hinten werfen, sondern den oberen Teil des Beckens leicht nach hinten kippen.
Auch das Belasten des inneren Sitzbeinknochens hilft den meisten Pferden, den richtigen Galopp zu finden. Um Last auf den inneren Sitzbeinknochen zu bekommen, hilft es, das Knie in Richtung Fußspitze zu schieben und so die Leiste etwas zu öffnen. Durch das zusätzliche einseitige Anspannen der Gesäßhälfte bewegt sich der Sitzbeinknochen vorwärts-aufwärts, genau wie die Schulterbewegung des Pferdes beim Einsprung in den Galopp.
Durch die nachfolgende beidseitige Belastung der Sitzbeinknochen wird der Sitz ruhiger. Ein Innehalten der Bewegung oder das Reduzieren der eigenen Beckenbewegung kann das Tempo, den Wechsel der Gangart, die Sprungweite und sogar den Grad der Versammlung beeinflussen.
Hilfe! Mein Galoppsitz funktioniert nicht!
Für den gesamten Galopp, vom Angaloppieren, zum Durchgaloppieren hin zum Durchparieren benötigt der Reiter eine gute Beckenkoordination, sowie eine ausgebildete Bauch- und Rückenmuskulatur.
Hast du dort Schwierigkeiten? Vielleicht ist es wichtig, dass du gelegentlich etwas für deine Hüftmobilität oder deine Rumpfstabilität tust. Wie wäre es also mit etwas Input für deinen Sitz?
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